Fortbildungen der AG Berufsbildende Schulen
Gewaltfreie Kommunikation - Ökumenisches BBS-Treffen im Mai 2024
Ohne dass wir es vielleicht beabsichtigen, haben unsere Worte und unsere Art zu sprechen Verletzung und Leid zur Folge – bei anderen und auch bei uns selbst. Die Gewaltfreie Kommunikation (GFK) hilft uns, bewusster zuzuhören und unserem Gegenüber respektvolle Aufmerksamkeit zu schenken. Gleichzeitig lernen wir, uns ehrlich und klar auszudrücken. Als eine Sprache des Lebens können wir die GFK in der Kommunikation mit allen Menschen, unabhängig von ihrem kulturellen oder religiösen Hintergrund in den unterschiedlichsten Situationen anwenden. Ein sicherlich vielen bekanntes Thema, welches im aktuellen Zeitgeschehen vieler Konflikte und Auseinandersetzungen immer wieder neuen Mut braucht und der Übung bedarf. Im Rahmen des Ökumenischen BBS-Treffens nahmen die Teilnehmenden sich die Zeit, das Konzept der GFK kennenzulernen und erste Eindrücke zu bekommen. Alle Teilnehmenden freuten sich, dass im Herbst eine zweite Veranstaltung zur Vertiefung dieses Themas in Planung ist.
Wer sich in die Thematik einlesen möchte: Hier geht's zum Infoportal Gewaltfreie Kommunikation (GFK). Und Material findet sich auf einem Padlet des RPI.
Benedikt für Berufsschüler:innen - April 2024
Die Weisheit in der Regel des Heiligen Benedikt hat bis heute schon viele Menschen inspiriert und bereichert – bis hinein in das Management von Unternehmen.
An diesem Nachmittag beschäftigten sich die Teilnehmenden damit, welche Inspiration die Regel des Heiligen Benedikt für den Berufsschul-Alltag bereithält - sowohl für die Lehrkräfte selbst als auch für die Schülerinnen und Schüler. Es gab einen kurzen Überblick über die Regel – im Kontext einer christlichen Lebensführung. Einzelne Themen wurden dann so vertieft und in den Berufsschulalltag übertragen. Gemeinsam überlegten die Teilnehmer:innen, welche "Lösungen" die Regel Benedikts für ihre "alltäglichen Herausforderungen" bereithalten könnten.
Theaterpädagogik als Chance für die Berufsschule. Ökumenisches BBS-Treffen im November 2023
Wie können eigene Erfahrungen und Ausdruckspotentiale und biblisch-theologischen Themen mit Hilfe theaterpädagogischer Methoden ins Gespräch gebracht werden?
Dieser Nachmittagskurs brachte der Referent, Matthias Helms, der selber seit 10 Jahren Improvisations-Theaterkurse mit Schulklassen verschiedener Berufsgruppen leitet, die Teilnehmenden in Bewegung, vermittelte Potentiale und exemplarisch ästhetische Mittel der Theaterpädagogik und eröffnet verschiedene Perspektiven auf die Arbeit im RU. So wurden die Teilnehmenden zum Entdecken und Ausprobieren einer neuen Methodik angeregt.
Seelsorge im Krankenhaus - "Das Geheimnis des Lebens berühren" - Besuch in der BG Unfallklinik. Oktober 2023
Klinik und Schule – zwei völlig verschiedene Welten!? Nur auf den ersten Blick. Es gibt einige Gemeinsamkeiten ... An beiden Orten treffen wir auf Menschen, die keine kirchliche Anbindung haben oder religionsfremd sind, aber auch auf Angehörige anderer Religionen. Der RU hat eine spezifische Rolle in der Schule, die Seelsorge im System Krankenhaus. Beide setzen Akzente aus einer je eigenen Perspektive. Gelingt es der Krankenhausseelsorge, in der Begegnung mit kranken, verletzten, sterbenden, zugehörenden und mitarbeitenden Menschen „das Geheimnis des Lebens zu berühren“ (Erhard Weiher), entsteht etwas Neues, Heilsames.
In der Fortbildung konnten die Teilnehmenden eintauchen in die Arbeit der Seelsorge im Kontext Klinik und sich austauschen über die wechselseitigen Inspirationen zwischen der Arbeit in der Klinik und der Berufsbildenden Schule.
Religionsunterricht mit "religionslosen" Schüler:innen - Ökumenisches BBS-Treffen im Juni 2023
Zur Heterogenität in Berufsschulklassen gehört die Präsenz zahlreicher religionsungebundener Schüler:innen. Allerdings erweist es sich schon als schwierig eine angemessene Bezeichnung für die Jugendlichen zu finden. Sind sie konfessionslos? Oder atheistisch? Und was ist mit Schüler:innen, die zwar einer Religion angehören, aber so wenig religiöse Sozialisation erlebt haben, dass sie ebenfalls kaum religiös ausdrucksfähig sind?
Das ökumenische BBS-Treffen im 2. Schulhalbjahr 2022/23 bot den Lehrkräften die Gelegenheit, sich dem beschriebenen Phänomen in seiner Vielgestaltigkeit anzunähern und gemeinsam zu überlegen, was es für den Unterricht bedeutet.
Besuch des Zentrums für Trauerseelsorge, St. Michael - Mai 2023
Im Rahmen dieser Fortbildung konnten Berufsschullehrkräfte das Zentrum für Trauerseelsorge kennenlernen. Einen eigenen Raum für die Begleitung Trauernder. Weiterhin bekam man Einblick in den Neubau der Begräbniskirche. Das Thema scheint so weit weg von Lehrkräften, rückt aber immer dann sehr schnell näher, wenn Todesfälle in der Schulgemeinschaft auftreten. Dann sind Religionslehrkräfte gefragt, denn der Kirche wird bei Trauer und Trauerbegleitung noch immer eine große Kompetenz zugeschrieben. Gut, wenn man sich ab und an abseits des Akutfalls mit der Thematik auseinandersetzt.
Seelsorge hinter Gittern. Ein Treffen mit den Knastseelsorgern. - Februar 2023
„Das Besondere der Arbeit als Seelsorger:in im Knast ist es, Beziehungen zu Menschen aufzubauen, die in der Öffentlichkeit mit ihrer Tat identifiziert werden“,
so Stefan Hofer, Gefängnisseelsorger.
Damit wird den Gefangenen eine Stimme gegeben und das Menschliche hinter den Mauern in den Blick genommen. Es sind Menschen in Krisen- und Sondersituationen. Als Abbild der Gesellschaft finden sich im Knast Menschen verschiedener Religionen und Menschen ohne religiösen Bezug. Ob es vielleicht mehr Bezüge zum Kontext Schule gibt, als auf den ersten Blick zu sehen sind, war eine der Fragen, die die Teilnehmenden sich an diesem Nachmittag stellten.
Sie lernten die Arbeit der in der Knastseelsorge Tätigen kennen und kamen in den Austausch: Können Kommunikation und Lernerfahrungen aus dem Kontext Knast für die Arbeit in der Schule bereichernd sein (und umgekehrt)?
Ein Angebot aus der BBS-Fortbildungsreihe „Berufsschule trifft Kategorialseelsorge“.
Informationen zur Gefängnisseelsorge findet man auch hier.
Die Vereinbarung über die Seelsorge an den Hessischen Justizvollzugsanstalten vom 26. August 1977 kann man hier nachlesen.
„Denkt an die Gefangenen, als wäret ihr mitgefangen“ (Hebr 13,3) Der Auftrag der Kirche im Gefängnis. Eine Publikation der Deutschen Bischofskonferenz aus 2006.
Verschiedenheit achten, Gemeinschaft stärken - Dialogischer Religions- und Ethikunterricht in der BBS im Oktober 2022.
Wenn wir von „Dialog“ sprechen, stimmt uns das meist zuversichtlich. Vielleicht steckt dahinter der Wunsch, gehört zu werden und ernsthaft, ehrlich und offen miteinander zu sprechen. Tatsächlich geht es darum, sich selbst zuzuhören, die Herkunft der eigenen Gedanken zu erforschen, um nicht in den eigenen Vorstellungen und im eigenen Weltbild gefangen zu bleiben. Also eigentlich genau das, was hinsichtlich der Herausforderungen von Unterschiedlichkeit und Vielfalt im Schulalltag erforderlich ist.
Das Konzept dialogischen Religions- und Ethikunterrichts greift dieses Anliegen auf. Unterstützt von der Referentin, Frau Carolin Simon-Winter, hat die Gruppe der Berufsschullehrkräfte es bei diesem regionalen, ökumenischen Treffen gemeinsam erarbeitet und sich über die Anwendungsmöglichkeiten ausgetauscht.
Zum Weiterlesen: Carolin Simon-Winters Buch Standhafte Beweglichkeit. Chancen eines dialogischen Religions- und Ethikunterrichts mit ausgeführtem Praxisbeispiel "Von Abraham zu Habermas" ist 2020 im LiT-Verlag erschienen.
Bitte versteh mich nicht so schnell! - September 2022
Ein Rückblick auf den BBS-Studientag zum Thema „Einführung in den Dialog nach David Bohm und Martin Buber“.
18 interessierte Lehrer*innen, Verantwortliche in der religionspädagogischen Fort- und Weiterbildung und aus der Schulleitung trafen sich im September 2022 im Berufsbildungszentrum Heinrich-Kleyer-Schule zum Studientag „Einführung in den Dialog nach David Bohm und Martin Buber“.
So zu kommunizieren, dass das begegnende Gespräch im Respekt vor den Erfahrungen und Einsichten des Einzelnen im Aufeinanderhören „Neues entstehen lässt“, war eine für alle Teilnehmenden bereichernde Inspiration und Erfahrung. Philosophie wie auch Methode des Dialogs sind in der Beschäftigung mit den zehn dialogischen Kernkompetenzen nochmals besonders deutlich geworden. Als Kontrast zu unserer heutigen Debatten- und Diskussionskultur kann die erkundende Haltung im Dialog bei aller Verschiedenheit Trennung überwinden und den Prozessen der Zukunftsgestaltung neue Wege eröffnen.
Eines wurde allen klar:
Hören und Verstehen braucht halt manchmal Zeit.
Religionsunterricht im globalisierten Klassenzimmer. Regionales, ökumenisches Treffen der Berufsschullehrkräfte im Mai 2022.
In den Berufsschulen treffen sich Lernende mit unterschiedlichsten religiösen und weltanschaulichen Einstellungen. Dies macht den Reiz, aber auch die Herausforderung des Religionsunterrichts an Berufsschulen aus.
Petra Sorg ist Schulpfarrerin an einer Frankfurter Berufsschule. Sie untersuchte, wie in diesen Lerngruppen Schülerinnen und Schüler voneinander lernen können, ohne sich gegenseitig auszugrenzen. Was erwies sich auf diesem Lernweg didaktisch als hilfreich? Wie können wir aus ihren Forschungen, die sie am Beispiel einer Fast-Schlägerei erläuterte, für den eigenen Berufsalltag lernen? Darum ging es bei diesem Treffen, das, wie immer, auch Zeit und Raum für Austausch bot.
Religionsunterricht und seine Rahmenbedingungen in Zeiten der „Diversität und Disruption“ - Ein Austausch im Februar 2022
Religion und Religionsunterricht wird mit der Vielfältigkeit des Menschen und seiner Lebenswelten schon immer konfrontiert. Diversität und Disruption als Schlagworte und Leitgedanken dominieren aktuell gesellschaftliche Veränderungs- und Entwicklungsprozesse. Im Grunde nichts Neues und doch etwas Neues, weil die bis dato gültigen Werteverständnisse und Wertekonventionen als Rahmenbedingungen sich permanent ändern und sich gefühlt wie in Luft auflösen.
Was heißt das für den Religionsunterricht und dessen Rahmenbedingungen, wenn wir „von der Zukunft her“ denken? Darüber tauschten sich Religionslehrkräfte der Berufsbildenden Schulen einen Nachmittag lang mit dem Dezernenten Ralf Stammberger (Dezernat Schule und Bildung im Bistum Limburg) aus.
Besuch des Jüdischen Museums Frankfurt - November 2021, Januar 2022, Juni 2022
Das Jüdische Museum der Stadt Frankfurt am Main ist das älteste eigenständige Jüdische Museum der Bundesrepublik Deutschland. Es wurde am 9. November 1988, dem 50. Jahrestag des Novemberpogroms im Rothschild-Palais eröffnet und ist Bestandteil des Frankfurter Museumsufers. Nach fünfjähriger Renovierung wurde es am 21. Oktober 2020 wieder eröffnet. Wir besuchten die Dauerausstellung „Wir sind Jetzt. Jüdisches Frankfurt von der Aufklärung bis zur Gegenwart“ und loteten Möglichkeiten aus, im Religionsunterricht darauf zurückzugreifen.
Die Fortbildung erfreute sich großer Beliebtheit, sodass sie mehrfach angeboten wurde. Dank der kompetenten und freundlichen Führung war es jedes Mal eine große Freude und Bereicherung.
Aus der Praxis für die Praxis: „Partnerschaft und Liebe“ - September 2021
Aus der Praxis für die Praxis ...
... wurden an diesem Nachmittag ganz konkret die Erfahrungen eines Projekts zum Thema „Partnerschaft und Liebe“ vorgestellt, das in ökumenischer Zusammenarbeit in geschlechtsgetrennten Gruppen einer Vollzeitklasse der Stauffenbergschule durchgeführt wurde. Mit Themen wie Gelingen und Scheitern einer Partnerschaft, Rollenverständnis als Mann/als Frau, Gottebenbildlichkeit, Projektion/Faszination und Erwartungen in der Partnerschaft u.a.m. haben sich die Schüler*innen, sowohl nach Geschlechtern getrennt als auch in der ganzen Gruppe, auseinandergesetzt. Ein spannendes Thema und Projekt, das sich wunderbar auf andere Lerngruppen übertragen lässt.
Weiterhin gab es an diesem Nachmittag auch die Gelegenheit, sich über Erfahrungen in Hinblick auf die Genderfrage, Sexismus und LGBTQ+ in der Schule austauschen. Ist es ein Thema? Wie präsent sind die Fragen und Themen in der Berufsschule? Und in wie weit sind wir damit befasst?
Besuch im Haus des Jugendrechts - Online-Fortbildung im Mai 2021
Einige (Berufs-)Schüler*innen kommen mit dem Gesetz in Konflikt oder werden Opfer einer Straftat und bringen diese Erfahrungen mit in den Unterricht und in die Schulseelsorge. Im Haus des Jugendrechts (HdJR) wird die Arbeit von Staatsanwaltschaft, Polizei, Jugendgerichtshilfe und „Täter-Opfer-Ausgleich“ vernetzt und gebündelt, um wirksamer tätig sein zu können.
In dieser Fortbildung bestand - wenn auch nur online - die Möglichkeit, die Arbeit des HdJR kennenzulernen und Erfahrungen und Handlungsmöglichkeiten zu dieser Thematik auszutauschen.
Eindrücklich beschreibt Frau Kühnlein vom HdJR die Zusammenarbeit von Staatsanwaltschaft, Polizei, Jugendgerichtshilfe, Verein Kinder- und Jugendhilfe sowie des Täter-Opfer-Ausgleichs unter einem Dach. Um schneller auf Straftaten reagieren zu können erweist sich die Zusammenarbeit und Vernetzung der Beteiligten im Haus des Jugendrechts als sinnvoll und zielführend. Ziel ist immer zu einem straffreien Leben zu befähigen. Seit einigen Jahren geht die Jugendkriminalität zurück. Das führt Frau Kühnlein auch auf die Präventionsarbeit und die Zusammenarbeit mit den Schulen, die sie weiter ausbauen möchte, zurück. Auch Lehrer*innen haben die Möglichkeit, sich bei Bedarf ans Haus des Jugendrechts zu wenden.
Die Fortbildung war eine Kooperationsveranstaltung zwischen dem RPI der EKKW und der EKHN und der AG Berufliche Schulen des RPA Frankfurt.
Besuch der Katholischen Fernseharbeit - Online-Fortbildung im April 2021
Die Katholische Fernseharbeit (KFA) ist eine Arbeitsstelle der Deutschen Bischofskonferenz. Als Schnittstelle zwischen der Katholischen Kirche und den verschiedenen Fernsehsendern besteht ihr Auftrag darin, kirchliches Programm auf vielfältige Art und Weise zu gewährleisten und neue Formate zu entwickeln. Neben eigenen Produktionen begleitet die KFA Formate mit kirchlichem Bezug und Inhalt. Sie ist also viel mehr als "Das Wort zum Sonntag".
Die Fortbildung bot die Gelegenheit, die KFA und deren Angebote im Bereich Medien und Kommunikation - zumindest online - näher kennenzulernen, mit deren Verantwortlichen und Mitarbeitern in den Austausch zu treten, das aktuelle mediale Zeitgeschehen auch mit Blick auf unsere eigene Arbeit an den Berufsbildenden Schulen zu reflektieren und uns von deren Erkenntnissen und Einsichten inspirieren zu lassen
Herr Fischer, Leiter der KFA, gewährte uns u.a. eine detaillierte Übersicht, welche Formate die öffentlich-rechtlichen und privaten Sender anbieten, wobei die privaten Angebote meist kurze Impulse an den Übergängen zwischen Sendungen sind um ein Zufallspublikum zu erreichen. Konstant große Einschaltquoten haben die Gottesdienstübertragungen an Sonn- und Feiertagen, verstärkt durch Corona. Bis 2030 wird sich das analoge Fernsehen weitgehend verabschieden. Es gilt, neue digitale Angebote zu entwickeln (ein Beispiel wurde uns von einer Mitarbeiterin vorgestellt), und zwar nicht nur mit den vorhandenen Bordmitteln, sondern unter erheblich gesteigertem Einsatz von finanziellen Mitteln und fachlicher Kompetenz. Das scheint den kirchlichen Entscheidungsträgern noch nicht ganz klar zu sein.
Ostend - Blick in ein jüdisches Viertel - eine Fortbildung im Spätsommer 2019
Beim Besuch des Hochbunkers an der Friedberger Anlage hat uns der weibliche Guide mitgenommen auf eine Zeitreise durch das jüdische Leben im Frankfurter Ostend. Kenntnisreich ermöglichte sie uns Einblicke in das Alltagsleben der Frankfurter Juden seit der ersten Ansiedlung jüdischer Menschen im Mittelalter bis zum Errichten eines Gedenkortes an der Stelle der ehemaligen Ostend Synagoge erst Jahrzehnte nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs in den 90er Jahren.
Die Fortbildung war für die Teilnehmenden persönlich bereichernd und zeigte eine weitere gute Möglichkeit für außerschulische Unterrichtsorte auf.
Einen Besuch der Gedenkstätte können wir sehr empfehlen: Die Ausstellung war bis November 2023 geöffnet.
Infos auch unter www.initiative-neunter-november.de
Religionsunterricht in der Fachoberschule - Eine Fortbildung im Frühling 2019
Die Fachoberschule ist als eigene Schulform in Hessen den beruflichen Schulen zugeordnet. Oft erscheint sie als kleinere Schulform wie ein abgespeckter Appendix der gymnasialen Oberstufe. Ein eigener Lehrplan ist für die FOS nicht ausformuliert, obwohl die Fachhochschulreife als zweithöchster schulischer Bildungsabschluss in Deutschland zum Studium an Fachhochschulen, teils sogar an Universitäten berechtigt. Insofern kann die Religionslehrkraft für die FOS-Klassen einen sehr „individuellen“ Lehrplan entwickeln und praktizieren. Mit dem Schuljahr 2018/2019 erfuhr der Religionsunterricht in der FOS durch den Einbezug in die Abschlussnote des Fachhochschulreifezeugnisses eine Aufwertung.
Beide Tatsachen wurden bei dem Treffen im Sinne der Unterrichtsentwicklung synergetisch genutzt.
Bei der Fortbildung im Haus am Dom, unter der Leitung von A. Milde-Schmidt, E. Helfrich-Teschner und T. Leistner, gab es einen regen Austausch von Informationen und Erfahrungen, Unterrichtsthemen und Unterrichtsentwürfen. Die Teilnehmenden konnten auch selber ein Unterrichtsthema kurz vorstellen.
Ganz schön jung in Schulden verstrickt - Eine Fortbildung im Herbst 2018
Wie schon Kinder und Jugendliche in die Schuldenfalle geraten, hat der Referent des Nachmittags, der Rechtsanwalt Martin Trautwann, Leiter der Schuldenberatung der Caritas, erörtert. Wie kein anderer kennt er die Überschuldungssituation in Frankfurt. Tragisch, wenn die Schülerinnen und Schüler, manchmal mit der ganzen Familie, in die Fallstricke des Schuldenmachens hineingeraten. Analysen und Einsichten, aber auch Gegenstrategien waren Teil dieser Fortbildung in der Bethmannschule. Lehrer*innen und andere Interessierte konnten sich informieren und Handlungsempfehlungen zur Hilfestellung mit nach Hause nehmen.
Kultur und Religion - Herausforderung einer multikulturellen Gesellschaft - Eine Fortbildung im Herbst 2018
In der von Prof. Dr. Susanne Schröter geleiteten Gruppe des Frankfurter Forschungszentrums „Globaler Islam“ werden kulturelle und politische Transformationen in islamisch geprägten Gesellschaften und in Gesellschaften mit starken islamischen Minderheiten, wie auch z.B. Deutschland, untersucht. Im Mittelpunkt der Veranstaltung standen Information und Austausch über Herausforderungen ethnischer, kultureller und religiöser Pluralität sowie auch die neueren Forschungsergebnisse im vorgenannten Kontext. Ein Thema, das uns auch auf Sicht begleiten wird und mit dem sich auch und gerade junge Menschen beschäftigen sollten. Es lohnt also, es auch im Unterricht immer wieder in den Blick zu nehmen.
Besuch der Anne-Frank-Bildungsstätte - Eine Fortbildung im Herbst 2017
Immer wieder sucht sich die AG Berufsbildende Schulen interessante Orte in Frankfurt aus, die zu besuchen sich lohnt.
Insbesondere Stätten, die das jüdische Leben in Frankfurt zum Thema haben - sei es aktuell oder historisch - stehen im Fokus.
Bei dieser Fortbildung hat die Referentin, Fr. Khan, die Lehrkräfte durch die Bildungsstätte Anne Frank geführt und darüber berichtet, mit welchen Projekten und Veranstaltungen sie in und für Schulen tätig sind. Ganz im Sinn von Anne Frank, deren Tagebücher auf der Flucht vor den Nationalsozialisten davon zeugen, wie notwendig es ist, sich in allen Zeiten für Menschlichkeit, Toleranz und die Anerkennung der Gleichheit aller Menschen einzusetzen.
Ein Ort, der ganz oben auf der Liste stehen sollte, wenn man über außerschulische Lernorte nachdenkt.
Bischof Georg Bätzing besuchte am 10.08.18 die Werner-von-Siemens-Berufsschule
Durch die weit geöffneten Fenster des hintersten Klassenraumes weht eine angenehm frische Brise, als der Bischof von Limburg an diesem Morgen in einer Schulbank Platz nimmt und sich unter die Schüler mischt. Die dürfen ihm heute Fragen stellen. Und er beantwortet sie gerne:
„Es gibt existentielle Themen, um die kommt kein Mensch drum herum“ – sagt er zu einem Schüler. Einem von insgesamt zwölf, die sich freiwillig für den Dialog mit dem Kirchenmann gemeldet haben. Und er fährt fort: „Wieso passiert mir das? Warum gibt’s Leid, warum Krankheit? Und wie gehe ich damit um? Und auch die Frage nach dem Tod. Das sind Fragen, die sich irgendwann jedem einmal stellen. Und oft kommt dann die Religion ins Spiel“.
Gespannt hören die Schüler dem Bischof zu. Das Gespräch ist alles andere als langweilig. Und das Interesse an religiösen und weltanschaulichen Fragen bei den jungen Männern zwischen 17 und 28 Jahren offenbar größer, als das allgemeine Bekenntnis zu diesem Interesse. Das jedenfalls zeigen die vielen Wortmeldungen der angehenden Techniker:
„Sehen Sie Parallelen zwischen den dunklen Epochen des Christentums und dem Islam“ will ein Schüler wissen, der sich selbst zum Atheismus bekennt. Und „Warum kommen die evangelische und katholische Kirche eigentlich nicht zusammen, das kann doch nicht so schwer sein?“ fragt ein anderer. Schnell sind die 45 Minuten um. Und damit schon die dritte Gesprächsrunde an diesem Donnerstag, in der Dr. Georg Bätzing den Berufsschulalltag an der Technikerschule im Frankfurter Gutleutviertel kennenlernt. Dazu ist er aus Limburg gekommen. Mit Bus und Bahn und spürbarem Interesse, auch an den Herausforderungen, denen sich Schulleiter Tilmann Stoodt Tag für Tag stellen muss: der Tatsache beispielsweise, dass Berufsschulen in bildungspolitischen Konzepten bisweilen nahezu unberücksichtigt bleiben, der Frage was Digitalisierung für eine technische Berufsschule bedeutet und nicht zuletzt die Suche nach ausgebildeten Lehrkräften. Von denen gibt es so wenige, dass der Betrieb derzeit eingeschränkt werden muss. Und diese Wenigen sind mit vielem konfrontiert. Mit vielem, was mit dem Unterrichten eigentlich gar nichts zu tun hat und es dennoch manchmal unmöglich macht. Davon hört der Bischof in einem weiteren Gespräch.
Diesmal mit der Sozialpädagogin Eva-Maria Bauer und Lehrkräften aus dem Fachbereich Religion/Ethik: Da ist zum Beispiel der geflüchtete junge Mann, der beim Thema „Lebenstraum“ zusammenbricht, weil sein Trauma wieder aufbricht. Ein anderer Schüler knallt – offenbar völlig übermüdet - plötzlich mit dem Kopf auf den Tisch. Die Lehrerin spricht ihn an und erfährt, dass er gerade kein Dach überm Kopf hat. Und ein Dritter kann sich nicht konzentrieren, weil er nachts einer Zusatzbeschäftigung nachgeht, um drei jüngere Geschwister und die schwerkranke Mutter mit zu versorgen. Diesmal ist es der Bischof, der gespannt und betroffen zuhört und interessiert zurück fragt, bis irgendwann erneut die gelbe Lampe über der Tür blinkt und die wohlverdiente Pause anzeigt.
Durch den Sommerhoff Park geht es ins benachbarte Johanna-Kirchner-Altenhilfezentrum. Dort wartet das Mittagessen. Und einer der Hausbewohner. Im Rollstuhl schiebt er sich uns langsam entgegen. Sichtlich erfreut über die neuen Gesichter beginnt der ältere Herr einen fröhlichen Smalltalk über die bevorstehende Bundesliga und die Chancen der Eintracht, deren Kappe er auf dem Kopf hat. Bischof Georg und Schulleiter Tilmann Stoodt müssten eigentlich schon wieder im Auto sitzen. Die nächsten Termine warten. Davon merkt man den beiden aber gar nichts an. Stattdessen lassen sie sich kurz aufhalten, lachen und scherzen mit dem Mann im Rollstuhl. Der strahlt übers ganze Gesicht als wir uns von ihm verabschieden. Für einen Moment macht er mich nachdenklich. Er erinnert mich an den Satz, den ich am Morgen gehört hatte:
„Es gibt existentielle Themen, um die kommt kein Mensch drum herum“
Patricia Nell, Religionslehrerin
Manchmal sind es die scheinbar unbedeutenden Begegnungen am Rande, die uns genau daran erinnern.
Zwischen Duldung, Anerkennung und Abschiebung - Ein RASSISMUSkritischer Stadtrundgang im Frühjahr 2018
Mit dem Bildungskollektiv Bleiberecht, Herrn Thomas Pleger, machten wir uns auf eine interaktive Spurensuche zum Thema Flucht und Asyl, um die Auseinandersetzung mit den Lebensbedingungen von Flüchtlingen, Asylsuchenden und illegalisierten Menschen anzuregen. An symbolischen Orten in der Frankfurter Innenstadt wurden Impulse gegeben, die mithilfe interaktiver Methoden und Gesprächsrunden diskutiert werden. Der interessante und informative Rundgang, dem sich Religionslehrer*innen, PoWi-Lehrkräfte und auch Sozialpädagogen*innen sowie andere Interessierte anschlossen, begann an der Hauptwache und endete im ehemaligen Polizeigefängnis Klapperfeldstraße.
Alle Links wurden zuletzt am 29.12.23 abgerufen.